Karin Hanczewski: Ich habe das Gefühl, es nimmt mir Kraft, wenn ich gefragt werde nach dem Traummann, wie der aussieht. Das Bildnis des Dorian ... Coming-out von Elin (Alexandra Dahlström) und Agnes (Rebecka Liljeberg) in einer schwedischen Kleinstadt. Irgendwann hat sie gesagt: »Ganz ehrlich, Eva, wenn meine Tochter lesbisch wäre, ich würde zu ihr sagen: Bitte sag’s niemandem!« Die Tochter ist, glaube ich, neun Jahre alt. Da wird dann erklärt: »Ja, das sind halt die Stücke, da können wir jetzt auch nichts machen, wir brauchen einfach mehr Männer.« Insofern ist es als Frau per se schwieriger, überhaupt an Rollen und Jobs zu kommen. STERN PLUS. Und ich dachte: Ich kann diese Transition nicht machen, bevor ich in die Ausbildung gehe, ich kann es nicht machen, während ich in der Ausbildung bin, ich kann es danach eigentlich auch nicht machen, mein Rollenfach ändert sich dann total. Barack Obama: Die Autobiografie – das Interview. So sanft ist ja die Realität. Diese Liste kann ich übrigens erweitern, als nicht-weißer Mann oder nicht-weiße Frau dienst du immer der Geschichte der Weißen. Ich habe vor anderthalb Jahren einen Kurzfilm gemacht, der heißt Jung Fragil. Es ist ein mutiger Schritt: 185 Schauspielerinnen und Schauspieler outen sich in der aktuellen Ausgabe des ´SZ Magazins´ als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, … So wie sie es bisher getan haben. Oder sind Marken einfach zu teuer? Mit dem Publikum hatte ich eigentlich nie Schwierigkeiten, das war super. Bekannte deutsche Schauspieler wenden sich in Manifest an ihre Branche In der elften Folge ihres Coronatagebuchs erzählt die Edel-Prostituierte Salomé Balthus von einem Kunden, der sich mit ihr treffen will – obwohl Prostitution derzeit das erste Mal seit hundert Jahren in Deutschland verboten ist. Jedes hat eine Nummer, die mit der Nummer des Klienten korrespondiert. Aber irgendwann musst du überlegen: Welchem Tempel rennst du da eigentlich hinterher? Und exakt das ist die große Angst für lesbische Schauspielerinnen: dass es da keine Fantasie mehr zu ihnen gibt und sie nicht mehr besetzt werden. Godehard Giese: In dem Moment, wo du wahrhaftiger mit dir selbst bist, bist du natürlich auch wahrhaftiger mit den Rollen, mit denen du dich befasst. Ein Gespräch über das Verhältnis von Künstler und Rezensent, grandiose Fehlurteile und das beste Lese-Outfit. Es ist halt nicht eine sexuelle Praktik, sondern es ist eine Frage von Identität. Besetzung und Stab von Coming Out, Regisseur: Heiner Carow. Aber nicht mit der Unterstellung, dass nur die das spielen können.Alle: Nein.Eva Meckbach: Es ist eine Übergangsphase, damit die Gruppe, die bis jetzt nicht zum Vorschein kam, auch mal an die Rollen und auch an die Jobs rankommt. Was ich gerne hören würde, wenn ich dein Kind wäre? Godehard Giese: Als wir uns im Vorfeld überlegt haben, was wir als Gruppe wollen, ging es immer um eine Sichtbarmachung. Und wie geil wäre das denn? Es ist eben keine private Angelegenheit. Es ist letztlich eine Sehgewohnheit, und diese Sehgewohnheit kannst du nur ändern, indem du sichtbar wirst. Das heißt, niemand kann sich daran gewöhnen. Sondern ich möchte auch andere Namen spielen. D. Bakir, C. Fröhlich, K. Grimm, C. Heidböhmer, Ein Pilot enthüllt: Das sind die besten Sitze im Flugzeug, Dr. Julia Peirano: Der geheime Code der Liebe. Ich meine längst, dass ich Teil einer offenen, diversen Gesellschaft bin, aber dazu gehört eben auch, dass Minderheiten sichtbar sind. Entweder bin ich als Schwuler besetzt oder als Türke. ... 185 deutsche Schauspieler*innen outen sich gemeinsam. Oder einen Liebhaber. Beiläufiges Coming-Out: Schauspielerin Tilda Swinton ist queer Damian Rebgetz Mehmet Sözer Karoline Stegemann Giovanni Arvaneh Georg Uecker Stefan Kurt Petra Niermeier Kumar Muniandy Lore Stefanek Ulrich Matthes Eva Meckbach Ich bin über Google auf einen Onlineshop mit günstigen Klamotten gestoßen, wo es zwar 30 Tage Widerrufsrecht gibt, aber ich bin mir unsicher wie die Qualität aussieht. Es ist bloß gerade so, dass heterosexuell, weiß, cis und ohne Behinderung alles spielen darf, und der Rest darf meistens nur sich selber spielen. In meiner Geschichte soll dann plötzlich mein Vater auftauchen, der ein Problem mit Homosexualität hat. In den folgenden Jahren, wenn wir weiter nach Gold gesucht haben in meiner Seele und ich Geschichten weitererzählt habe auf der Bühne und Texte geschrieben habe, wurde oft etwas hineingeschrieben. Eben fiel das Wort »Lebensentscheidungen«. Als ich den Tatort bereits hatte, wurde mir gesagt, ich soll mich nicht outen, bevor ich nicht den Fuß richtig in der Branche habe, und wir wissen ja alle, dass die Leute, die den Fuß so richtig drinnen haben und auch den ganzen Körper, es erst recht nicht tun sollen. Das muss dringend weg! Ich habe das Gefühl, dass da Filmemacher*innen nachkommen, die versuchen, ein neues Narrativ zu schaffen. Ich trage ein Kleid nicht öfter als 3 Mal. An den meisten Schauspielschulen ist das 50:50. Die Verantwortlichen der Schauspielschule wollten also, dass ich auch unabhängig von der Probebühne als Frau herumlaufe. Ich hoffe schlicht darauf, Figuren spielen zu können, die sich mit der komplexen Realität auseinandersetzen.Karin Hanczewski: Ich liebe diesen Beruf nicht, weil ich mich ständig selbst darstelle, sondern was Godehard oft in Gesprächen gesagt hat: Das Wesen des Berufes ist die Verwandlung.Mehmet Ateşçi: Wir kommen nicht als Homo-Front und sagen: Wir wollen auch! Als wie beschränkt empfinden Sie die Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, wie sie im Theater oder im Film gezeigt werden?Godehard Giese: Männern wird nie Zärtlichkeit zugestanden. Darauf bin ich stolz. Abgesehen von einem Film wie Wolke 9 oder so was sehe ich super wenige Filme, wo alte Leute eine Sexualität haben, das heißt nicht unbedingt eine Sexszene, aber irgendwie leidenschaftlich miteinander sind. Ich merke, dass ich Komplexe bekomme von dem, was ich sehe. Es gibt also nie den richtigen Zeitpunkt.". Es gibt immer einen Auftrag, der das verhindert. Es ist etwas, bei dem die Gesellschaft mich darauf hinweist, ich würde irgendwas Komisches tun. Männer wissen Bescheid, sie haben einen Plan, und der wird dann auch ausgeführt. Diese Gruppe wurde lange genug ausgeschlossen vom Markt. Deswegen haut es mich auch gerade aus der Kurve. Ich hatte sogar mal eine längere Affäre mit einem heute sehr bekannten Schauspieler, der immer im Moment, wo eine dritte Person dazukam, die auch eine Öffentlichkeit hat, anfing, mit einer Frau zu flirten oder begehrend über Frauen zu reden, damit man bloß nicht gesehen wird oder in die Richtung rutscht. Günther Kugler betreut als Sozialarbeiter in einem Jugendzentrum in Hanau Jugendliche, die den tödlichen rassistischen Anschlag am 19. Ich hatte meine Freundin dabei. Es war sehr irritierend und beängstigend. Und wer kommt an diese Ressourcen nicht ran? Wir leben nicht mehr in Zeiten von Charleys Tante. Zu dem Zeitpunkt war ich zwanzig, da habe ich vor Angst natürlich die Klappe gehalten.Tucké Royale: Ich habe ja sehr viele Coming-outs hinter mir. Wir haben mit zum Teil sehr bekannten Schauspieler*innen gesprochen, die sich nicht getraut haben, obwohl sie unsere Forderungen teilen. Das muss einfacher werden für alle kommenden Generationen, und das müssen sich Hochschulen und Theater und die darstellende Branche reinziehen. Februar 2021 im Magazin der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht, begleitet von ausführlichen Interviews auf insgesamt 14 Seiten. Das ist total toll, sich, ja, zu erschaffen an der Stelle. Wenn man eine Transition macht, werden einem die schlimmsten Steine in den Weg gelegt, die man sich vorstellen kann …Tucké Royale: Man wird für psychisch gestört erklärt.Eva Meckbach: Genau. Das ist das Ziel.Eva Meckbach: Ich glaube auch, wir sind jetzt noch in einer Übergangsphase, in der man darauf pocht: Mensch, dann gebt doch die Trans-Rolle dem Trans-Schauspieler. Eine Freundin hat versehentlich Wachsflecken auf meine Baumwolljacke gemacht. Eva Meckbach: Nein, das würde ich nicht sagen. Das ist ja für einige kein einfaches Thema. Was für einen Blick auf Sie als Schauspieler*innen wünschen Sie sich?Tucké Royale: Wenn ich irgendwo angekündigt werde, steht da als Erstes: Performer. Wir brauchen aber nicht so zu tun, als ob das spielerische Unterlaufen von Zweigeschlechtlichkeit ein Modetrend wäre. Wenn ich ständig mit Jeans und Pulli und Mütze durch die Gegend laufe, dann sei doch klar, dass ich keine Rollen bekomme. Und dann habe ich dieses Casting gemacht und bin nicht genommen worden, weil es ihnen »nicht schwul genug« war, wie ich das gespielt habe. Das ist einfach: Schauspieler. Die im Markt die größtmögliche homogene Gruppe suchen. Eva Meckbach: Ich fand schon als Kind immer seltsam, dass niemand in Betracht zieht, ich könnte lesbisch sein. Es hat mich eine wahnsinnige Überwindung gekostet, mit denen zu reden. Und dann hat der Prozess begonnen, dass ich mich durch den Arbeitsort mit meiner Geschichte auseinandergesetzt habe. Fast 200 deutsche Filmschaffende haben gemeinsam ihr Coming-out bekanntgegeben. Deswegen geht es jetzt auch darum, so ungern ich das längerfristig möchte – ich sag’s jetzt mal ganz breit –, dass queere Rollen sozusagen auch von Queers repräsentiert werden sollen. Das zu überprüfen und dann halt auch in ganz klare Gegenangebote zu gehen. Ich glaube, dass das historisch gerade passieren muss. Es ist ein Kunstwerk. Eine andere Freundin von mir sagt: Ich glaube, ich werde irgendwann diesen Schritt gehen, aber ich kann ihn noch nicht gehen, denn wenn ich ihn jetzt mit euch gehe, überhole ich mein eigenes inneres Tempo. Sag das doch einfach, ist doch kein Ding!« Diese Ambivalenz auszuhalten finde ich extrem schwer. Habt ihr sowas schon mal bestellt? Man muss einfach nur die Kameraführung und die Perspektive davon anschauen, dass in solchen Filmen immer die Frau gezeigt wird und du den Mann nur spürst, der Mann sein darfst, wie er in sie eindringt. War das unangenehmer als erwartet?Mehmet Ateşçi: Es war sehr irritierend und beängstigend. Das ging so weit, dass ich mich lange gegen meinen Beruf ausgespielt habe. Es ist auch eine Jobangelegenheit. In der aktuellen Ausgabe des "SZ Magazins" outen sich in einem Mainfest 185 Schauspieler und Schauspielerinnen als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, nicht-binär oder trans. Sie hat mir gesagt, ich solle nicht die nächste Ulrike Folkerts werden.Eva Meckbach: Als wäre das eine Beleidigung! Für mich ist es essenziell, dass diese Übergänge fließend sind.Mehmet Ateşçi: Da bist du sehr privilegiert, weil ich komplexe Rollen per se nicht kriege. Und dann zu behaupten, das Publikum käme damit nicht klar: Das funktioniert nicht. Und Sandra Hüller hat zuletzt ja auch einen exzellenten Hamlet gegeben. Und die Entscheidungsträger*innen darüber sind Heteros, die überhaupt keine Ahnung haben, wovon sie da kulturell sprechen. Mein Name irritiert zwar auch in Österreich, aber ich stehe mit meinen Fähigkeiten als Schauspieler im Vordergrund. Das ist ein Dilemma, aus dem ich nicht rauskomme. Wenn ich mir den Markt anschaue an Film- und Theaterprodukten, fühle ich mich außer in der sogenannten LGBTQ-Nische nicht repräsentiert. Ich hatte immer den utopischen Wunsch, dass es, wenn ich mich mal oute, eine politisch-gesellschaftliche Relevanz hat. Aber die Frage bleibt, wie es besetzt ist. Wenn man einen Mörder spielt, dann sagt doch auch niemand: »Nein, das mit der Mörderin, bitte mach es nicht. Wie wird das formuliert? Die Zeit sei "sehr reif" für ein öffentliches Coming-out, betonte der Schauspieler Jonathan Berlin. Was fehlt bei der dargestellten Sexualität aus Frauensicht?Eva Meckbach: Ich finde, dass die Fülle von Filmen, die wir inzwischen gucken können, auch über Streamingdienste, so groß ist, dass ich mich schon wiederfinde in vielen Filmen. Godehard Giese: Die ökonomische Frage.Tucké Royale: Absolut. Wenn ich gedreht habe, habe ich meine Freundin zum Set mitgenommen, dort war es irgendwie kein Problem. Und so weiter. Das ist ja absurd.Karin Hanczewski: Ich habe das Gefühl, wenn Sexualität dargestellt wird oder ich welche darstellen musste, ist das extrem einseitig. In einer gemeinsamen Aktion unter dem Hashtag #actout haben 185 deutsche Filmschaffende, Liste der Besetung: Matthias Freihof, Dagmar Manzel, Dirk Kummer u.v.m. Dagegen wollen 185 Schauspielerinnen und Schauspieler nun vorgehen: In der aktuellen Ausgabe des "SZ Magazins" outen sie sich deshalb als lesbisch, schwul, … In einem gemeinsamen Manifest heißt es unter anderem: "Bisher konnten wir in unserem Beruf mit unserem Privatleben nicht offen umgehen, ohne dabei berufliche Konsequenzen zu fürchten" - und damit soll nun endlich Schluss sein. Es wird immer angenommen, man gehöre zur Norm.Mehmet Ateşçi: Ich hätte mir als junger Heranwachsender auch Verbündete gewünscht – und das möchte ich hiermit sein. Aber ich möchte doch nicht nur den Murat Ahmed Osman, der kriminell ist, spielen. Mein Vater hat mir mal gesagt, dass er noch nie einen erotischen Gedanken an einen Mann gehabt habe, das könne aber damit zu tun haben, dass er sich diesen Gedanken gar nicht erlaube. Leute sind ins KZ gekommen. Oder eine Frage: Wer kommt jetzt dran? Das ist der Punkt. Es war großartig, ein erstes Engagement zu haben, aber doch auch verunsichernd. Das ist ja auch und war vor allem früher noch mehr das Profil des Gorkis, sich mit sich selber auseinanderzusetzen. Aber wir sind mit unserer ­sexuellen Identität in der Öffentlichkeit nicht sichtbar. Dazu gehört, seinen Körper nicht zu verstecken. Und die These, ein Schwuler kann keinen Hetero spielen, oder eine Lesbe kann keine Frau spielen, die Männer begehrt, die ist ja sowieso schon widerlegt, dadurch, dass wir jetzt hier sitzen und alle schon eine Historie in unserem Beruf haben. Das kann ich verstehen, weil es so wichtig ist, wie bei allen großen Lebensentscheidungen, dass man den richtigen Zeitpunkt für sich begreift. Sagt da jemand bei Besetzungen: »Nee, ’ne Tunte will ich aber echt nicht in ­der Lover-Rolle haben!« Oder sagt ­jemand: »Mmh, nee, ein bisschen zu schillernder Typ?«Karin Hanczewski: Ich habe gerade erst mit einem Regisseur gesprochen, der mir erzählte, dass in Besprechungen oft der Satz fällt: »Der ist zu schwul, den besetze ich nicht!«Mehmet Ateşçi: Ich habe gehört: »Der ist aber schwul!« Das hat eine Casterin neben mir zu einem Regisseur gesagt, als Fotos eines anderen Schauspielers in meiner Gegenwart hin und her geschoben wurden. Ich hatte das Gefühl, man gräbt nach Gold in meiner Biografie. Oder ihr zuarbeiten, und dadurch zeigen sie ihre Stärke. Ich habe zwar gehört, dass man in Deutschland Körpercreme, Duschgel und allgemein Körperpflege von Victorias Secret bekommt, habe aber bisher noch keine Unterwäsche bekommen. Als wäre damit alles gesagt. Dass die Karriere einen Knick erhält.Karin Hanczewski: Es gab einige, die andere Gründe geäußert haben, aber ein Kollege, der auch sehr viel dreht und gut im Business ist, hat abgelehnt und geradeheraus gesagt, dass er Angst hat, nicht mehr so arbeiten zu können wie jetzt. Denis Scheck ist der bekannteste Buchkritiker Deutschlands. Dämonisiert wurde das öffentliche Coming-out, jenes vor dem Pub­likum, vor der Öffentlichkeit. Hallo, Und mit der Verirrung zu spielen, ob man sich selbst oder eine Verfremdung darstellt. Es gibt fast nie Figuren, die ein Begehren haben, das sich wandeln kann. Januar 2019. Das sind die aktuellen stern-Bestseller des Monats, Sportfunktionär Walther Tröger ist gestorben, Gratis-MP3s zum Download: Musik sicher, legal und kostenlos. Was wurde hineingeschrieben?Mehmet Ateşçi: Die Homosexualität sollte bei mir, weil ich ja Türke bin, irritieren oder unerwünscht sein. Das war’s. Jetzt hatte ich eine Anfrage für so eine Rolle, wo ich erst mal dachte: »Ach ja, Mensch, Frisör, ist ja interessant. Auch mir. Tucké Royale: Ich habe das Gefühl, wenn es denn erzählt wird, dann wird es sehr vordergründig erzählt, und das finde ich super schade. Übrigens, Karin, wir hatten ja auch mal eine Sexszene zusammen …Karin Hanczewski: Ja, die war natürlich besonders! Zum Beispiel Frauen, die mit einem Mann zusammen sind und dann merken: »Ah, jetzt bin ich einer Frau begegnet, die mich anzieht.« Meine erste Rolle war eine Postbotin, da war die Beschreibung: »wildes Haar, gelbes Kostüm«. Ist der Markt nicht längst diverser?Eva Meckbach: Entscheidungsträger*innen, die das Geld mitdenken. Darum ging es doch schon im antiken Theater – um die Katharsis, dass man nicht nur entdeckt: Wozu bin ich fähig, wenn ich es gespiegelt sehe? Da wurde mir eine Art von Futurismus an den Leib getackert, und gleichzeitig wurde damit gesagt: Das geht jetzt im Schauspiel noch nicht, deswegen musst du ein Performer sein. Das Manifest wurde am 5. Aber wenn Authentizität erwünscht war und ich eine klassisch heterosexuelle Frau verkörpern sollte, sah ich aus wie Charleys Tante. Andere können ihre Partnerinnen und Partner mitnehmen, aber wenn ich homosexuell bin, better not do it! 185 Schauspieler/innen feiern ihr Coming-out, Sex, Drogen, Macht: Armie Hammers Familiengeschichte offenbart dunkle Geheimnisse, "Back to Nature": Sophia Thomalla verabschiedet sich von ihren blonden Haaren, Cher entschuldigt sich für unangebrachten Tweet zu George Floyds Tod, Heidi Klum feiert mit ihren Kindern Ostern und schickt sie auf Ostereiersuche im Garten, Ab April: Die neue digitale Eventreihe Die-Boss-Masterclasses mit Simone Menne. Das ist ja für einige kein einfaches Thema. Eva Meckbach: Ich denke, da ist die Befürchtung, nicht mehr so gut besetzt zu werden. Jede Frau kriegt gesagt: So musst du aussehen, wenn du Mitte vierzig bist. Unsere Autorin hat vier von ihnen begleitet – darunter ihren eigenen Bruder. Sie suchen eine neue Krankenversicherung? Im Shakespear’schen Sinne war das drag, das war okay, das ging für mich total gut. Meine damalige Agentin riet mir, es sei besser, wenn ich meine Freundin nicht mit auf den roten Teppich nähme. Da gibt es einen Mann, der ist unten an seinem Auto beschäftigt, geht nach oben in die Küche, macht sich sein Brot, küsst mal kurz seinen Partner und geht wieder an die Arbeit. Auch in Deutschland gibt es nur wenige Schauspieler*innen, die ihr queeres Begehren öffentlich leben. Also sich vollsaugen muss mit dem, was gesellschaftlich passiert. Dann entstand die Idee, dass wir uns outen und dass wir das nicht zu zweit machen, sondern dass wir da ganz, ganz viele Leute solidarisch in eine Gruppe holen. Dürfen Privarpersonen in Deutschland und Europa Militärkleidung tragen? Für einen besonderen Anlass würde ich gerne Schuhe maßanfertigen lassen bzw mich informieren ob so was möglich ist und wie teuer das wäre. Ich wurde damals an der Schauspielschule erst mal abgelehnt mit der Begründung, ich sei nicht weiblich genug. Das muss ein Zusammenspiel sein von Risiken, von Lust daran, Rollen anders zu denken und dadurch eventuell auch was Neues in den Rollen zu finden. Ich kann mich in diese Geschichte reindenken. Intellektuelle, Bäuerinnen, Bäckerinnen, Kommissarinnen – alles, was die Palette hergibt.Jonathan Berlin: So geht es mir auch. Was war besonders schwierig in dem Prozess?Godehard Giese: Es war am Anfang sehr einfach, Kolleg*innen zu finden, weil wir natürlich als Erstes die Leute angesprochen haben, die wir gut kennen. Ich will, dass das aufhört. Und nichts Dokumentarisches. Es gab ein Erlebnis, da war ich noch auf der Schauspielschule und hatte eine Gastdozentin, eine sehr tolle Schauspielerin. Wenn die Leute sagen: »Ach, der ist schwul!« – da klingt so mit, als würde man verstehen, wer diese Person ist. Ich liebe dich und ich stehe ganz hinter dir! Ich finde zum Beispiel, ein Kuss kann viel erotischer sein als der Akt als solcher. Tucké Royale: Was uns verbindet, ist auch, dass wir alle schon diese Situationen erlebt haben, in denen wir stigmatisiert werden oder missachtet – und alle erwarten, dass sich das so einfach wegstecken lässt. Natürlich treten wir als Figuren auf, die was mit unserer Persönlichkeit zu tun haben. Wie werden in Ihren Augen überhaupt Körperlichkeit und Lust dargestellt?Tucké Royale: Körperlichkeit und Lust sind oft an Jugend gebunden, und es ist oft auch eine Lifestyle-Frage. qualitativ sogar gleichwertig, aber halt mit einem entsprechendem Namen versehen? Karin Hanczewski: Warum ich das für mich wichtig finde, ist der Aspekt der Befreiung, also mich selbst als Mensch zu befreien und zu mir zu stehen. Eigentlich alle schon, die ihr hattet, und obendrauf habe ich meine Migration zum Mann ankündigen müssen. Als Teenager ging es mir da anders. Wir dürfen! Wir werden doch an den Schauspielschulen auch dazu ausgebildet, dass man als Schauspieler*in offen sein muss. Kaufwert lag bei 55 €. Worin besteht die Angst?Eva Meckbach: Das ist einerseits sehr individuell. Jetzt Autokredite berechnen, vergleichen & online beantragen! Was ich super unprofessionell finde. Es gab diesen Film, den wir zusammen gemacht haben, mit einer Szene, wo ich mit nacktem Oberkörper im Garten irgendwelche Übungen mache. Und ich glaube, dass wir da echt gefordert sind, gerade bei Bettszenen oder so darauf zu achten: Wie ist gerade die Perspektive der Regie darauf? Komplette Liste aller 185 Schauspieler:innen, die sich bei #ActOut als schwul, lesbisch, bisexuell, trans oder queer geoutet haben. Da schwingt irgendwas mit, was nicht richtig sei. Die Unterstellung ist aber heteronormativ. Deswegen gehe ich gern ins Theater: weil ich mich erweitern möchte in meinem Horizont. Und das Raster an Rollen, die dann kommen, ist auf Probleme beschränkt.Jonathan Berlin: Das hat viel mit Professionalität zu tun. Würden Sie alle sagen, dass dieses Interview für Sie eine Lebensentscheidung ist?Alle: Ja. Ich war mit einem Schauspielerkollegen und seiner Frau essen, und wir sprachen über Coming-out und Homosexualität. Karin Hanczewski: Nein. So nach dem Motto, der geht nicht, der ist schwul! Eine Freundin von mir hat wahnsinnig Angst vor aller Ablehnung, weil sie bei ihren Eltern homophobe Erfahrungen gemacht hat. Ich würde hören wollen: Weißt du, was, wenn du lesbisch bist, geh in die Welt raus, sag es jedem. Nicht unbedingt in Deutschland, aber international. In den folgenden Jahren, wenn wir weiter nach Gold gesucht haben in meiner Seele und ich Geschichten weitererzählt habe auf der Bühne und Texte geschrieben habe, wurde oft etwas hineingeschrieben. Es war am Anfang sehr einfach, Kolleg*innen zu finden, weil wir natürlich als Erstes die Leute angesprochen haben, die wir gut kennen. Und es ist natürlich ein Schmerz, wenn immer wieder mein Handwerk weggewischt wird und jemand sagt: »Du bist ja einfach sowieso irgendwie du.« Da hätte ich auch nicht auf die Schauspielschule gehen müssen. Das Immunsystem stärken – die acht besten Tipps für wirksamere Abwehrkräfte. Schauspieler und Schauspielerinnen outen sich als schwul und lesbisch. Zum Beispiel Frauen, die mit einem Mann zusammen sind und dann merken: »Ah, jetzt bin ich einer Frau begegnet, die mich anzieht.« Meine erste Rolle war eine Postbotin, da war die Beschreibung: »wildes Haar, gelbes Kostüm«. Coming out: Diese Stars sind lesbisch oder bisexuell. Godehard Giese: Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem Regisseur, es ging darum, ob man eine Rolle, die schon geschrieben war, nicht auch einfach schwul anlegen könnte. Das sind eher persönliche Gründe. Und da stehen eigentlich Geschlecht und Sexualität überhaupt nicht oben, weil das gar keinen dramatischen Wert hat.Godehard Giese: Wenn ich so überlege, was den Hetero-Mann und somit auch meine Rollen eint … Die Männer, die ich immer spiele, sind sehr kompetent. ich wollte euch einfach mal nach eurer Meinung fragen: Haben günstige Klamotten auch gleichzeitig eine schlechte Qualität? Wenn wir nicht sichtbar sind, wissen die Leute nicht, dass sie gerade einen homosexuellen Schauspieler sehen, der eine heterosexuelle Rolle spielt. Es würde sich dabei um Spangenpums handeln mit einem kleinen Absatz. Schauspieler*innen, die an der traditionellen Vorstellung von Zweigeschlechtlichkeit kratzen, haben ganz sicher nicht die gleiche Ausgangsposition wie ihre Cis-Kolleg*innen in der Industrie, die sich problemlos mit dem bei ihrer Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Und echte Biografien dann irgendwann nicht mehr reichen, und obwohl man politisch einander stützen möchte, wird dann doch marginalisiert. Bei der jüngeren Generation. Mir hat auch mal eine Person, mit der ich zusammengearbeitet habe, vor einer Veranstaltung gesagt, jetzt müsse ich mich aufpimpen, mir solle der Redakteur ruhig mal in den Ausschnitt gucken können. Wenn diese Locken nicht mehr locken, dann locken keine Locken mehr! Und wenn das entsprechend erzählt wird, denken alle: Ja, das ist jetzt eine Birke. Weil ich das als extrem aggressiv empfinde, diese zwei Botschaften gleichzeitig zu senden: Das ist doch dein Privatding. Und wenn ich sozusagen von der Möglichkeit, ich zu sein, gehört habe, dann nur unter zwielichtigen Umständen oder in Verbindung mit Kriminalität, Gewalt oder Tod. Und das auch anzusprechen: Wollt ihr wirklich diese einseitige Perspektive reproduzieren? Wer darf das spielen?Mehmet Ateşçi: Im Prinzip sollte jeder alles spielen dürfen. Da wird explizit auch das abgebildet, was du vorhin angesprochen hast, Godehard: diese Zärtlichkeit, zwischen zwei Freunden. Was hat der Nachbar für sein Haus bezahlt - und wie viel ist meine Immobilie wert? Und als lesbische Frau, ist das noch stärker marginalisiert oder weniger sichtbar?Karin Hanczewski: Es wird einem als Frau in der Branche oft das Gefühl gegeben, dass es vor allem darum geht, »fuckable« sein zu müssen. Wie schädlich für die Haare ist eine Blondierung wirklich? Und natürlich ist das allen aufgefallen. Rechnet es sich, die neu besohlen zu lassen? Sie haben zusammen ein Manifest geschrieben, mit dem Sie sich an die Filmbranche und die Öffentlichkeit wenden. Eva Meckbach: Diese Vorstellungen werden auch im Theater nicht gebrochen. Muss Weiblichkeit da immer eindeutig sein?Karin Hanczewski: Ja, und die sexuelle Orientierung ist auch immer sehr klar. Das ist oft schon der ganze Plot. Der Juni ist der Pride-Monat und um diesen gebührend zu feiern, schauen wir uns die Prominenten an, die mutig waren und in diesem Jahr ihr Coming-out hatten. Ich meine, in meinem Privatleben denke ich so gut wie nie daran, dass ich homosexuell bin. Wir spielen. 8, 14, 30. Du kannst zu schwul, zu lesbisch, zu irgendwas sein. Im Theater gibt es eine Vielzahl von Rollen, die man nicht-binär lesen kann: Jeanne d’Arc, oder den Puck aus dem Sommernachtstraum. Dann kam irgendwann die Phase, als wir anfingen, Leute anzusprechen, die wir nicht persönlich kannten, sondern von denen wir es wussten, von denen wir aber nicht wussten, wie sie für sich damit umgehen. Und wenn ich fiktional den Weg zu einem Kuss präzise auflade, kann das unheimlich viel erotischer sein als eine ausgestellte Sexszene. Die neusten Online-Gutscheine für Mode- & Fashion Shops! Es gibt fast nie Figuren, die ein Begehren haben, das sich wandeln kann. EMS-Training: Wie es funktioniert und wem es etwas bringt. Redakteur*innen, Produzent*innen sollten den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen, und daran glauben, dass die Zuschauer*innen das gucken wollen.